Dartmoor Hill Pony
genannt «Penny»
geboren ca. 2001 im Dartmoor, England, Stockmass 113 cm, Schimmel
Penny ist unser Kindermädchen. Sie bemuttert die kleinsten Reiterinnen: Sie steht wie ein Denkmal am Anbindeplatz, lässt sich brav überall hinführen und passt auch beim Reiten auf die Kinder auf. An Führzügel-Turnieren kümmert sie sich auch gleich noch um die pferde-unerfahrenen Eltern am anderen Ende des Führstrickes.
Auch im Gelände ist Penny eine Lebensversicherung – verkehrssicher und unerschrocken.
Es ist jedoch nicht so, dass sie den etwas erfahrenen Reiterinnen jeden Wunsch von den Augen abliesst. Penny hat gelernt auf ihren Instinkt zu vertrauen. Kadavergehorsam ist nicht ihre Sache. Zuerst prüft sie, ob die Anweisung von oben Sinn macht für sie. Sie macht nie etwas unüberlegt.
Penny wurde im Dartmoor geboren und ist dort als «Dartmoor Hill Pony» wild aufgewachsen. So nennt man die Ponys, die wohl jemandem gehören, die aber im Moor sich selber überlassen werden. Es handelt sich dabei nicht um die reinrassigen Dartmoorponys mit gesicherter Abstammung, es sind Mischlinge. Einmal im Jahr werden die Ponys bei sogenannten Dartmoor Drifts zusammengetrieben. Tiere, vor allem Fohlen, die verkauft werden sollen, werden ausgesondert, die anderen wieder ins Moor zurück getrieben.
Eine Tierärztin hat Penny als ca. Siebenjährige anlässlich eines solchen Dartmoor Drifts zusammen mit fünf anderen Stuten aus Mitleid gekauft. Sie waren alle hochträchtig und in erbärmlichem Zustand. Sie hat die Tiere aufgepäppelt, medizinisch versorgt, registriert und später weiterverkauft.
Penny hat die Initialen PS als Brandzeichen in der Sattellage, der «Züchter» liess sich jedoch nicht ausfindig machen. Penny hat verschiedene Stationen durchlaufen, ich habe sie von einem Kutschenbetrieb in Liverpool gekauft, der sie gegen eine Esel eingetauscht hatte. Als Penny zu uns kam, war sie ziemlich vernachlässigt, verdreckt, verfilzt, mit langen ungepflegten Hufen. Zu Beginn hatte sie Angst vor Männern. Und noch heute hat sie vor der Longierpeitsche einen gehörigen Respekt. Penny hat sicher nicht nur Gutes erlebt.
Eigentlich war Penny unter dem Namen «Amanda» im Pass eingetragen. Das gefiel mir nicht besonders, also habe ich sie, da sie ja aus Liverpool zu uns kam, auf «Penny Lane» umschreiben lassen.
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